Mein FSJ Kultur

Erfahrungsbericht einer Freiwilligen
Schriftzug in Großbuchstaben "ANOHA" im Hintergrund Tiere aus recyceltem Material

Hallo ich bin Alice. Ich habe im Zeitraum 2020 bis 2021 mein Freiwilliges Soziales Jahr Kultur (auch FSJ Kultur genannt) beim Jüdischen Museum Berlin (JMB) in den Abteilungen Kinder­­museum (ANOHA) und Bibliothek absolviert. Zu Beginn meines Jahres wusste ich nicht wirklich, was mich erwartet. Deshalb schreibe ich diesen Text für Bewerber*innen eines FSJ Kultur und für am JMB und ANOHA interessierte Leser*innen.

Willkommen im JMB

Ich wurde sehr lieb von meiner Betreuerin aus dem Personal­bereich begrüßt. Mit den anderen FSJler*innen und den Gedenk­diener*innen haben wir über den Vertrag und die Basics des JMB gesprochen. Mit Basics meine ich zum Beispiel die Zeit­erfassung, wie die Schlüssel funktionieren und wie die Urlaube geregelt sind. Danach sind alle in ihre Bereiche gegangen. Anne (die zweite FSJlerin im ANOHA Team) und ich wurden von unseren Betreuerinnen im Büro vom Kinder­museum begrüßt. Wir führten ein kleines Kennen­lern­gespräch und haben eine Art Stunden­plan für die erste Woche bekommen. Den restlichen Tag durften wir uns das Museum anschauen und unseren Arbeits­platz einrichten.

Einarbeitungsphase und Beginn einer Routine

Am Anfang habe ich meine Betreuerin Nadja sehr viel begleitet und kleinere eigene Aufgaben erledigt. Dazu gehörten Meetings vorbereiten und Recherchen tätigen. Doch je länger ich da war, wurden meine Aufgaben umfangreicher und komplexer. Ich habe zum Beispiel die Schulungen von unseren Anohis (unsere Mitarbeiter*innen im ANOHA, auch Kommunikator*innen genannt) mit vorbereitet und betreut, Arbeitsmaterialien wie Papier, Stifte und IPads ausgegeben oder Fotoshootings und Filmdrehs begleitet.

drei Menschen stehen vor einer Wand mit dem Schriftzug ANOHA

Zur Begrüßung von meinen Kolleg*innen, den Anohis, habe ich dieses Bild von ihnen vor dem Kindermuseum gemacht.

Ab meinem zweiten Halbjahr habe ich angefangen zusätzlich in der Bibliothek zu arbeiten. Dort habe ich ein eigenes Projekt koordiniert bei dem auch andere Kolleg*innen beteiligt waren.

Und dann Corona

Leider musste ich ab November 2020 ins Home Office (von zu Hause aus arbeiten), trotzdem hatte ich sehr viel Kontakt mit meinen Kolleg*innen im Team und die Gespräche mit Nadja fanden weiterhin (natürlich über Zoom) statt. Daher hat sich bis auf das kleine Gespräch zwischendurch im Büro nicht viel verändert. Trotzdem hatte ich Phasen, in denen ich weniger motiviert war, einfach weil ich allein von zuhause gearbeitet habe und auch meine privaten Kontakte nicht gut pflegen konnte. Ich war also sehr froh, wenn ich ab und zu wieder ins Büro gehen konnte, aber auch, wenn ich bei schlechtem Wetter einfach von zu Hause arbeiten durfte.

Die Bildungsseminare der LKJ fanden wegen Corona leider über Zoom statt. Allerdings finde ich, dass die LKJ für die Seminare ein gutes digitales Format gefunden hat. Bei meinem letzten Seminar hatte ich sogar einen Präsenztag, bei dem ich FSJLer*innen aus anderen Einsatzstellen getroffen habe.

ANOHA Flyer auf einem Bildschirm

Im Home Office habe ich Entwürfe für einen ANOHA Flyer angeschaut – später haben wir uns im Team besprochen und uns für einen Flyer entschieden.

Besonders lustige und einprägsame Momente

Ich habe viel erlebt bei meinem Freiwilligen Jahr im JMB. Ein paar Momente blieben mir besonders im Kopf:

  • Mit meiner Chefin führte ich Luisa Neubauer durch das Kindermuseum.
  • Über Zoom lernte ich eine Zeitzeugin des zweiten Weltkriegs und das von ihr geschriebene Buch kennen.
  • Auf dem Dach der Holzarche schoss ich Fotos.
  • Ich nahm an einem Uni Seminar über wissenschaftliches Lernen teil.
  • Das Gefühl durch ein dunkles menschenleeres Museum zu laufen.